Poetess‘ Play – Wandering Trees

(Folk News)

 

Poetess‘ Play – Wandering Trees

 

Nach ihrem Debüt ,,love & chaos“ legt Franziska Pilz, Poetess‘ Play, nach nun drei Jahren den zweiten Silberling ,,Wandering Trees“ nach und gewährt in 11. Titeln einen Einblick in Gefühle und Gedanken der Künstlerin.
Nahtlos knüpft das neuste Werk an den Vorgänger an, aber überrascht dabei auch durchaus.
Die musikalische Gewandung bleibt die klassische Songwriter-Manier gespickt mit den ein oder anderen rockigen Attitüde, doch dabei bleibt es nicht nur.

 

Was beispielsweise bei ,,In The Bed“ mit 12 Bar Blues Akkorden beginnt, entpuppt sich ganz schnell als ein absolut funkiger Beat und gehört so zu den Titeln, die für eine schöne Vielfalt sorgen, ohne dabei zu sehr mit dem Gesamtklang des Albums zu brechen. Ebenso glänzt auch der Titelvorgänger ,,Stop The Time“ mit beinahe folkloristischem Geigenthema und einer eingängigen Melodie. Dieser manchmal melancholischen Stimmung sind viele Titel gewidmet, die mit viel Zärtlichkeit und einfachen, aber sehr wirkungsvollen Arrangements, die an lange und schöne Sommertage erinnern, zu überzeugen wissen.
Das musikalische Gerüst baut auf akustischer und elektrischer Gitarre, Schlagzeug, Keys und Geige auf und gibt der Stimme von Pilz so ein wunderbares Fundament sich entfalten zu können.
Die Arrangements sind gut ausgearbeitet und geben der Scheibe durch die treibenden Beats eine schöne Dynamik, schaffen aber auch Raum für ruhige und sehr sensible Momente dank Piano und dem Einsatz der Geige.
So schafft Poetess‘ Play es, dem alten Stil treu zu bleiben, doch auch eine andere Seite preiszugeben, die kraftvoll nachlegt und sich dabei nichts nehmen lässt, besonders nicht das Feingefühl, welches Künstlerin und Text ausmachen.

 

Franziska Pilz

Was Poetess‘ Play auszeichnet, sind die träumenden Texte, die von Sehnsüchten erzählen und positiv auf Erlebtes zurückzuschauen, ohne dabei den Blick nach vorne zu verlieren und Mut machen weiter zu gehen. Mal etwas kokettierend, wie im oben genannten ,,In The Bed“, aber auch sehnsüchtig und sehr einfühlsam wie in ,,You & Me“ oder ,,Alien“ führt die Sängerin die Hörer durch ihre Welt und teilt Gedanken und Empfindungen.

 

 

Mit dem Bonustrack ,,Dirty Pretty Things“ schließt das Album und lädt das letzte Mal zum Augenschließen und Genießen ein und brilliert durch ein zartes Gitarrenzupfmuster, einfachen Piano-Akkorden und zweistimmigen Gesang und sorgt für einen grandiosen Abschluss.

,,Wandering Trees‘‘ überzeugt mit viel Gefühl, starken Texten und neuen, doch nicht gänzlich unbekannten Beats. Ein Album für alle Freunde des Genre Singer-Songwriter, die Lieder mit Tiefgang und angenehmen Variationen mögen.

Unsere Anspielempfehlungen: Sun, In The BedWandering Trees.


FOLKmagazin (Juni 2016)



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